Von Gerd Lache | 04.09.2024
Die nach eigenen Angaben weltweit führende Messe und Konferenz für anwendungsorientierte Quantentechnologien der Messe Stuttgart hat mit ihrer Premiere 2023 aufgrund der positiven Resonanz deutlichen Rückenwind für den jährlichen Turnus des neuen Formats erhalten. In diesem Jahr, am 8. und 9. Oktober, werden die internationale Quantenindustrie und die Politik in Stuttgart zusammen kommen, um die neuesten Entwicklungen und Herausforderungen der Branche zu diskutieren.
Die Quantum Effects bietet der Messe Stuttgart zufolge eine ideale Plattform für Innovation, Inspiration und Kollaboration. Gemeinsam mit Industrie, Wissenschaft, Politik sowie relevanten Partnern werde ein umfassendes Quanten-Netzwerk entwickelt und gestaltet. Neben zahlreichen renommierten Unternehmen und Institutionen zählt das Transformationsnetzwerk Nordschwarzwald unter dem Dach der Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald zu den offiziellen Netzwerkpartnern der Quantum Effects.
In seinem Workshop-artigen Vortrag am zweiten Messetag wird TraFoNetz-Fachbeiratsvorsitzender Professor Kölmel jene Herausforderungen beleuchten, die Unternehmen in den kommenden Jahren bewältigen müssen. Das seien vor allem: Grundlagenverständnis der Technologien sowie Anwendungsdomänen, außerdem Vorgehensmodelle zur sinnvollen Auswahl und Umsetzung. „Diese drei Herausforderungen erfordern eine ganzheitliche Strategie, die technisches Wissen, betriebswirtschaftliche Überlegungen und organisatorische Veränderungen miteinander verbindet, um KI erfolgreich in den Unternehmensalltag zu integrieren“, sagt der Experte und macht deutlich: „Es ist entscheidend, dass jeder in einem Unternehmen ein grundlegendes Verständnis von Künstlicher Intelligenz erwirbt.“
70.000 trainierte KI-Modelle
Der Vortrag unter dem Titel „Erfolgsfaktoren für KI-Initiativen, Best Practices und Learnings aus Fallstudien“ verspricht für die Teilnehmenden nutzwertige und praxisorientierte Ansätze. An der Seite Kölmels wird ein Vertreter der Technologisches Institut für angewandte Künstliche Intelligenz GmbH (TIKI) aus rund 70.000 trainierten Analyse-Modellen produktive KI-Anwendungen vorstellen. Diese könnten schnell, effizient und branchenübergreifend eingesetzt werden. Ziel sei es, „die Digitalisierung im Mittelstand alltagstauglich zu machen und dabei ein bislang unerreichtes Optimierungspotenzial für Geschäftsprozesse freizusetzen“. Kölmel: „Durch praxisnahe Lösungen wird Unternehmen ermöglicht, die Vorteile von Künstlicher Intelligenz gezielt zu nutzen und ihre Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu steigern.“
Jetzt anmelden
Bei einer Anmeldung zum KI-Event mit Professor Kölmel über den Link des Transformationsnetzwerks Nordschwarzwald erhalten Teilnehmende den Code für ein kostenfreies Ticket, das für den gesamten Messetag gültig ist.
- Tag: Mittwoch, 9. Oktober 2024
- Zeit: 10 bis 12 Uhr
- Ort: Messe Stuttgart, Messepiazza 1, 70629 Stuttgart, ICS, Raum C4.2
- Anmeldung: Kostenfrei für den gesamten Messetag, über das Transformationsnetzwerk Nordschwarzwald: >HIER<
(Code für das kostenlose Tagesticket der gesamten Messe am 9. Oktober wird nach der Anmeldung mit der Bestätigung zugesandt.)
Programm und Informationen zur gesamten Messe Quantum Effects >HIER<
KI und Quantentechnologie
Die Quantentechnologie hat nach Expertenmeinung das Potenzial, die KI auf ein völlig neues Niveau zu heben. Sie eröffnet demnach ungeahnte Möglichkeiten in vielen Bereichen und könnte zu einer neuen Ära der technologischen Entwicklung führen. Es sei jedoch wichtig, die Herausforderungen nicht aus den Augen zu verlieren und die Entwicklungen in diesem Bereich weiterhin aufmerksam zu verfolgen.
Bedeutung für die KI
Die Quantentechnologie, insbesondere das Quantencomputing, verspricht eine revolutionäre Veränderung für die Künstliche Intelligenz. Traditionelle Computer verarbeiten Informationen in Bits, die entweder den Wert 0 oder 1 haben. Quantencomputer nutzen hingegen Qubits, die dank der Prinzipien der Quantenmechanik mehrere Zustände gleichzeitig annehmen können.
KI in der Automobilindustrie
- Autonomes Fahren: KI-Algorithmen ermöglichen Fahrzeugen, ihre Umgebung wahrzunehmen, Entscheidungen zu treffen und selbstständig zu handeln. Von adaptiven Tempomat bis hin zum vollautomatisierten Fahren – KI ist der Schlüssel.
- Produktion: KI optimiert Produktionsprozesse, von der Planung über die Qualitätssicherung bis hin zur Logistik. Roboter, gesteuert durch KI, führen präzise Montagearbeiten aus und erkennen frühzeitig mögliche Fehler.
- Fahrzeugentwicklung: KI beschleunigt die Entwicklung neuer Fahrzeugmodelle durch Simulationen und die Analyse großer Datenmengen. Sie hilft bei der Optimierung von Aerodynamik, Fahrverhalten und Materialauswahl.
- Kundenservice: Chatbots und virtuelle Assistenten, die auf KI basieren, bieten Kunden rund um die Uhr Support und beantworten Fragen zu Fahrzeugen und Services.
- Predictive Maintenance: KI-basierte Systeme können den Zustand von Fahrzeugen überwachen und Ausfälle vorhersagen, was zu einer höheren Verfügbarkeit und geringeren Wartungskosten führt.
Zukünftige Rolle der KI in der Automobilindustrie
- Personalisierung: Fahrzeuge werden immer individueller. KI ermöglicht eine personalisierte Anpassung von Fahrfunktionen, Infotainment und sogar der Innenraumgestaltung an die Vorlieben des Fahrers.
- Connected Car: Fahrzeuge werden zu intelligenten Knotenpunkten in vernetzten Ökosystemen. KI spielt dabei eine zentrale Rolle bei der Datenverarbeitung und der Kommunikation mit anderen Fahrzeugen, der Infrastruktur und dem Internet.
- Neue Geschäftsmodelle: KI ermöglicht neue Geschäftsmodelle, wie z.B. Mobility-as-a-Service (MaaS). Fahrzeuge können als Dienstleistung angeboten werden und sich selbstständig auf Kundenwünsche einstellen.
- Ethische Fragen: Mit der zunehmenden Verbreitung von KI in der Automobilindustrie werden auch ethische Fragen immer wichtiger. Wie sollen autonome Fahrzeuge in komplexen Situationen Entscheidungen treffen? Wer trägt die Verantwortung im Falle eines Unfalls?
- Cybersecurity: Die Vernetzung von Fahrzeugen birgt auch neue Sicherheitsrisiken. KI wird eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von robusten Sicherheitssystemen spielen.
Beispiele für KI-Anwendungen in der Automobilindustrie
- Tesla Autopilot: Das Autopilot-System von Tesla nutzt eine Kombination aus Kameras, Radar und Ultraschallsensoren, um ein Fahrzeug autonom zu steuern.
- Mercedes-Benz MBUX: Das MBUX-System von Mercedes-Benz ermöglicht eine natürliche Sprachinteraktion mit dem Fahrzeug und lernt kontinuierlich dazu.
- BMW Personal CoPilot: BMW entwickelt mit dem Personal CoPilot eine Reihe von Assistenzsystemen, die das Fahren sicherer und komfortabler machen.
- Audi AI: Audi setzt KI in verschiedenen Bereichen ein, von der Produktion über die Entwicklung neuer Materialien bis hin zur Verbesserung der Fahrdynamik.
Transformationsnetzwerk Nordschwarzwald
TrafoNetz unter dem Dach der Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald ist ein Netzwerk für Transformation und Innovation, das Unternehmen, Wissenschaft und Gesellschaft zusammen bringt. Ziel ist es, die Region Nordschwarzwald zu einem führenden Standort für innovative Unternehmen und zukunftsfähige Technologien zu machen.
Partner des Transformationsnetzwerks Nordschwarzwald sind unter anderem die Arbeitsagentur Nagold-Pforzheim, die Hochschule Pforzheim, die AgenturQ mit Südwestmetall und IG Metall, die IHK Nordschwarzwald, die Handwerkskammern Karlsruhe und Reutlingen, e-mobil BW, IAB Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie Steinbeis InnoBW, wvib Wirtschaftsverband und weitere.