Revolution in der Automobilbranche: Vorsprung durch schnelles Handeln

Katharina Bilaine, Leiterin Handlungsfeld digitale Transformation bei der Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald, im Audi Forum Neckarsulm. ©GerdLache

Von Gerd Lache | 04.03.2023

„In der Automobilindustrie vollzieht sich ein Paradigmenwechsel“, sagt Dr. Bernhard Kölmel, Professor Global Process Management an der Hochschule Pforzheim. Die jahrzehntelang etablierte Landschaft, in der die Automobilindustrie tätig gewesen sei, verändere sich gravierend. Insbesondere stünden auch Zulieferer und OEMs  durch diesen Wechsel unter Druck.

VIDEO: Treffen der baden-württembergischen Transformationsnetzwerker im Audi Forum. ©GerdLache

Und davon sind auch Unternehmen in der Region Nordschwarzwald betroffen. Nach Angaben der Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald (WFG) mit Geschäftsführer Jochen Protzer an der Spitze fallen immerhin rund 1.300 Unternehmen mit mehr als 30.000 Beschäftigten ins Cluster der Automobil- und Zuliefererindustrie am Standort Nordschwarzwald.

Laut Kölmel biete das Erkennen eines Paradigmenwechsels und das Eingehen auf die damit verbundenen tiefgreifenden Veränderungen „eine außergewöhnliche Chance für Unternehmen, die schnell und entschlossen handeln, um Marktanteile zu gewinnen, den Umsatz zu steigern und neue Angebote einzuführen“.

Diese „Revolution“ wird auch Beschäftigte der Branche erfassen. Sie müssen sich beispielsweise durch Weiterbildung und Umschulung auf geänderte oder völlig neue Tätigkeiten einlassen. Auf dem Weg in dieses neue Produktionszeitalter sollen sogenannte Transformationsnetzwerke Automobil sowohl Unternehmen wie auch Mitarbeitende begleiten. Eines von fünf dieser Netzwerke in Baden-Württemberg ist das Transformationsnetzwerk Nordschwarzwald, kurz TraFoNetz. Es wird derzeit unter Leitung der WFG für die Region ausgerollt. Mit dabei als Konsortialpartner sind neben der Hochschule Pforzheim die Arbeitsagentur Nagold-Pforzheim sowie die „Agentur Q“ (eine gemeinschaftliche Einrichtung der beiden Tarifvertragsparteien IG Metall Baden-Württemberg und Südwestmetall).

Über den aktuellen Stand aus der Region Nordschwarzwald informiert Katharina Bilaine für das Transformationsnetzwerk Nordschwarzwald. Neben ihr TraFoNetz-Projektmanager Aulon Ajeti. ©GerdLache

Jüngst öffnete das Audi Forum in Neckarsulm seine Tore als Treffpunkt für die baden-württembergischen Transformationsnetzwerke. Auf der Agenda standen unter anderem der Informationsaustausch und mögliche Kooperationen nach dem Motto „Das Rad muss nicht fünfmal neu erfunden werden“.  Koordiniert werden die Projekte von e-mobil BW. Die baden-württembergische Landesagentur bündelt die regionalen Initiativen unter dem Dach von Transformationswissen BW.

Katharina Bilaine, Leiterin Handlungsfeld digitale Transformation bei der Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald, erklärte, dass die Mitarbeitenden-Gewinnung für das Projekt aktuell einer der Schwerpunkte der Aktivitäten sei. Demnach laufen derzeit noch die Stellenausschreibungen für diverse Jobs beim TraFoNetz. Allerdings sei das Team bereits soweit zusammen gestellt, dass man in die inhaltliche Arbeit gehen konnte.

Die baden-württembergischen Transformationsnetzwerke Automobil beim Informationsaustausch im Konferenzraum des Audi Forums Neckarsulm. ©GerdLache

Zunächst steht laut Bilaine die große Kick-off-Veranstaltung am 16. Mai 2023 in Pforzheim im Fokus, bei der unter anderem die Ziele der Initiative sowie die Unterstützungsangebote an Unternehmen und Beschäftigte der Region Nordschwarzwald vorgestellt werden. Details wie Zeit und Ort sowie Anmeldung zum Event gibt die Wirtschaftsförderung beziehungsweise TraFoNetz NSW rechtzeitig bekannt.

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