Das gemeinsame Event von Automotive Engineering Networks (aen) mit Geschäftsführerin Sieglinde Walz sowie der Stadt Rastatt mit mehreren ihrer Vertreter und der TechnologieRegion Karlsruhe TRK GmbH zeigte Unterstützungsoptionen, Fördermöglichkeiten und Best Practice-Beispiele – auch mit Blick auf Märkte und internationale Fachkräfte.
Die Transformation bringe große Veränderungen für Arbeitnehmende, erläuterte Rastatts scheidender Oberbürgermeister Hans Jürgen Pütsch, gerade weil Unternehmen auch in Dekaden denken würden: Es sei nötig, dass dabei über Grenzen hinweg vernetzt werde, so der Rathauschef, der für die Behandlung des Themas dankte.
Wichtig sei besonders, dass Kontakte auch zwischen Unternehmen entstehen und gepflegt würden, schließlich vollziehe sich der Wandel mitunter schon in den Unternehmen. „Das ist Risiko und Chance zugleich“, so Pütsch, gerade auch im Bereich der Mobilität, wo sich Schwerpunkte verschieben würden, „auch für die Politik“.
In einer Talkrunde mit Best Practice-Beispielen teilten Julia Kraft, Personalleiterin beim Mobilitätsdienstleister Wackenhut GmbH & Co. KG, und Dr. Falk Hartmann, Schulleiter der Carl- Benz-Schule Gaggenau, Einblicke in die Arbeit mit (angehenden) Azubis. Vor dem Hintergrund der sich verändernden Berufsbilder und dem Wandel der Technologie müssten alternative Antriebsarten, Sensortechnik und KI bereits in der Schule gelehrt und gelernt werden. Umso wichtiger sei ein intensiver Dialog zwischen Schule und Betrieb – „die Technologie von morgen müsse heute gelernt werden“, lautet das Credo.
Die Diskussion zeigte, dass Wertschätzung der Arbeit, Identifikation zum Betrieb durch Aufbau von Emotionen und das Erhöhen des Stellenwertes der Ausbildung, Strategien zur Gewinnung und Bindung von Azubis sein können.
Die Thematik „Zukunftstechnologie KI“ und welche Kompetenzen Fachkräfte für die anstehende Transformation benötigen, beleuchtete Marco Baumgartner vom Institut für Lernen und Innovation in Netzwerken (ILIN) der Hochschule Karlsruhe anhand des Projekts „KARL“ („Künstliche Intelligenz für Arbeit und Lernen in der Region Karlsruhe“). „KARL“ greift die Kompetenzen im KI-Kontext auf und untersucht die Implementierung dieser in Unternehmen.
Ob Umschulung, Teilqualifizierung, Weiterbildungsförderung für Beschäftigte in Betrieben oder Berufsberatung: Tanja Bäuerle und Steffen Dorst vom Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Karlsruhe-Rastatt gingen auf mögliche Förderungen in allen Phasen des Erwerbslebens ein. Niederschwellige Angebote seien dabei wichtig, die persönliche Ansprache ein Erfolgsfaktor durchaus auch im Betrieb. Bei einer Qualifikation gelte es, die Stärken zu stärken.
Die Weiterbildungsberatung als Querschnittsaufgabe zur Bewältigung des Fachkräftemangels beleuchtete Regine Zizelmann vom Landesnetzwerk Weiterbildungsberatung Baden-Württemberg: Bildungsberatung sei durchaus auch ein Steuerungsinstrument und müsse zur Bekämpfung des Fachkräftemangels in die Unternehmen getragen werden.
Über die Gewinnung und Bindung internationaler Fachkräfte in der TRK referierte Petra Bender vom Welcome Center der TechnologieRegion Karlsruhe. Auch der internationale Ansatz der Fachkräftesicherung sei für die Region von enormer Bedeutung. Ob Unternehmen, Kommunen oder Forschungseinrichtungen: das Welcome Center bietet zielführende Beratung, von Rekrutierung über aufenthaltsrechtliche Fragen bis hin zur Integration ins Unternehmen.
Auf das Thema Beratungsgutscheine ging Tim Siegel von der LandeslotsenstelleTransformationswissen BW ein. So könnten unter anderem auch mittelständische Betriebe der Fahrzeugzulieferer von der Strategieberatung bis hin zu einer Prozess-Optimierung betreut werden.
Antragsfrist verlängert
Wie Siegel in einer Mitteilung erklärte, hätten die vergangenen drei Jahre gezeigt, „dass mittelständische Unternehmen aus der automobilen Zuliefererindustrie und aus dem Kfz-Gewerbe einen einfachen Zugang zu strategischer Beratung benötigen, um sich in der Transformation erfolgreich zu positionieren“. Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg verlängere daher aufgrund der anhaltend hohen Nachfrage die Antragsfrist der Beratungsgutscheine „Transformation Automobilwirtschaft“ bis zum 31. Mai 2024.
Die Landeslotsenstelle Transformationswissen BW und der Projektträger VDI/VDE-IT bieten in einer digitalen Informationsveranstaltung am Freitag, 12. Januar .2024, von 11 bis 12 Uhr, einen ersten Überblick zur Verlängerung des Förderprogramms sowie den Antragsmodalitäten.
Kostenfreie Anmeldung zu dieser Online-Informationsveranstaltung: HIER
TechnologieRegion Karlsruhe GmbH
Die TRK, TechnologieRegion Karlsruhe, ist nach eigenen Angaben eine regionale, bundeslandübergreifende und transnationale Standort-Vermarkterin. Sie ist fokussiert auf Wirtschaft, Innovation und Wissenschaft. Gemeinsam denken, testen und machen – zu diesem Zweck haben sich 34 Gesellschafterinnen und Gesellschafter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kommunen in der TechnologieRegion Karlsruhe GmbH zusammengeschlossen.
Ihr Ziel: Ein Motor für die Themen Energie, Mobilität und Digitalisierung sein und den Prozess von der Idee bis zur Umsetzung beschleunigen. So sollen modellhaft Lösungen für drängende Zukunftsfragen entwickelt und die Innovation in der Region vorangebracht werden.
Gesellschafter sind
- Baden-Baden
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- Stutensee
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sowie die Landkreise
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- Karlsruhe
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- Südliche Weinstraße
Weitere Gesellschafter sind
- La Collectivité européenne d’Alsace
- Regionalverband Mittlerer Oberrhein
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- IT-Systemhaus Karlsruhe
- EnBW Kommunale Beteiligungen GmbH
- evohaus GmbH
- GRENKE AG
- init innovation in traffic systems SE
- Karlsruher Sport-Club Mühlburg-Phönix GmbH & Co. KGaA
- MiRO MineraloelraffinerieOberrhein GmbH & Co. KG
- Nussbaum Medien Verwal-tungs-GmbH
- SEW-EURODRIVE GmbH & Co KG
- Vulcan Energie Ressourcen GmbH
- Handwerkskammer Karlsruhe
- Industrie- und Handelskammer Karlsruhe
- FZI Forschungszentrum Informatik
- Karlsruher Institut für Technologie (KIT).
Vorsitzender des TRK-Aufsichtsrats ist Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup (Karlsruhe), Geschäftsführer ist Jochen Ehlgötz.